Fall 2: V.
„Mothering the mother“

V. lies auf sich warten. Das Klinikpersonal plagte die phasenweise hypertone Mutter, die ihre Medikamente nicht einnahm, da sie Nebenwirkungen fürs Kind befürchtete. Des weiteren tat V.´s Mutter den allmählich kommenden Wehen der Schmerzen entsprechend kund. Zu allem Überfluss waren diese Wehen jedoch nicht muttermundswirksam und so zog sich die für Mutter und Personal schwere Situation zwei Tage.
Dann kam das von allen ersehnte Kind und alles hätte schön sein können. Aber V.´s Mutter hatte Vorstellungen von dem, was ihrem Kind gut tun sollte. Normal Dinge wie stillen ad- libitum, 24 h Rooming-in, keine prophylaktische Einnahme von Schmerzmitteln.
Doch V.´s Mutter braucht Unterstützung beim Stillen, ein paar nette Worte und Antworten auf Fragen zum Umgang mit IHREM Kind.
Schwer zu realisieren in einen Stationssystem, das auf Zufütteren, einem Stillrhystmus von wenigstens 2 Stunden und Kinderzimmeraufenthalt für ganz unruhige Kinder und deren verzweifelte Mütter gestützt arbeitet. Was wenig wert auf Beratung und individuelle Anleitung legt.
Umdenken Fehlanzeige. Unterstützung für Mutter und Kind nicht zu realisieren.
Aufatmen konnten dann alle beteiligten am 3. Tag p.p. als V. ´s Mutter, wie schon zu viele vor ihr, erleichtert die Klinik verlies.

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